JOCHEN BIGANZOLI   REGISSEUR

THE WRECKERS von Ethel Smyth,  STAATSTHEATER MEININGEN


Musikalische Leitung: GMD Killian Farrell

Ausstattung: Alexandre Corazolla

Dramaturgie: Julia Terwald


Hier geht es zum Trailer!


„Am Staatstheater Meiningen inszeniert Jochen Biganzoli Ethel Smyths Oper „The Wreckers“ oder „Die Strandräuber“ mit großer Wucht und Dramatik: Ein Rezept, das einen spannenden Abend verspricht.“

DIE DEUTSCHE BÜHNE


„Da Regisseur Jochen Biganzoli und sein Ausstatter Alexandre Corazzola auf jede Küsten-, Fischer- und Dorfromantik verzichten und sich auf einen Kubus mit Milchglasscheiben auf der Drehbühne beschränken, wird das Ganze zu einer Versuchsanordnung, die illustriert, wie eine Gesellschaft völlig exklusiv auf das eigene Überleben fixiert ist, dies für gottgefällig, sprich moralisch, hält und die Abweichler verstößt bzw. vernichtet. Für einen Verweis auf die Gegenwart genügen an die Wände geschriebene Schlagworte. Worte wie Hunger, Allein, Angst oder Not werden nach und nach zu Parolen und Losungen des Trotzes, der Abschottung: „Wir zuerst“, „Wir sind auserwählt“, „Das Unerhörte ist alltäglich geworden“, „Wer versucht uns zu richten, den werden wir richten!“ bis hin zum längst mehrfach kontaminierten „Der Sturm bricht los!“. Jeder kann sich da seinen Vers drauf machen – fündig wird er in der deutschen Geschichte wie in der amerikanischen Gegenwart. Es gibt jedenfalls deutlich abgelegenere Opernstoffe als diesen.“

CONCERTI


„Jochen Biganzoli sieht sich in der Verantwortung, den Finger in die Wunde zu legen. Die Geschehnisse an Cornwalls Küste sind keine Parabel, sondern Fakt und erschreckend aktuell. Die zunehmende Radikalisierung findet nicht nur im Nahen und noch näheren Osten statt, sie ist weltweit en Vogue und auch bei uns. Längst dreht es sich nicht mehr nur um Minderheiten, die ideologisiert Angst verbreiten. Terrorakte werden alltäglich und machen Schule. Worten folgen Taten, und so lässt er die Scheiben der Blase mit ausländerfeindlichen Parolen, Drohungen und Aufrufen zu Gewalt beschmieren. Niemand aus dem Publikum wird dieses Opernerlebnis einfach wegstecken. Distanz geht nicht. Zu gewaltig und eindrucksvoll ist die Musik, zu brillant das Ensemble. Kaum einer wird zuhause müde in die Kissen sinken und gleich einschlafen. Zu nachhaltig sind die Bilder, zu unfassbar, was da geschah und individuell verarbeitet werden muss. Frenetischer Applaus huldigt Killian Farrell und seiner Meininger Hofkapelle, feiert das Ensemble, den Chor und Regisseur. Ethel Smyths Musik muss auf die Bühnen, in die Konzertsäle und in die Medien.  Und Jens Neundorff wird dringend gebeten, weiter zu graben, nach verborgenen Schätzen.“

DER OPERNFREUND



„Welche Botschaft nimmt man nach diesem außergewöhnlichen Opernerlebnis mit nach Hause? Es gibt ja auf der Erde mehr als nur ein Volk, das sich durch irgendeine höhere Macht für auserwählt hält und deshalb glaubt, sich alles erlauben zu können. „Hütet Euch vor den sich auserwählt Wähnenden“, so scheint die Moral von dieser Geschicht zu sein – wie wahr und wie aktuell!“

ART5DREI