JOCHEN BIGANZOLI   REGISSEUR

TANNHÄUSER von Richard Wagner, THEATER BIELEFELD

Musikalische Leitung: Alexander Kalajdzic

Bühne: Wolf Gutjahr

Kostüme: Katharina Weissenborn

Video: Thomas Lippick

Dramaturgie: Larissa Wieczorek

Hier geht es zum Videotrailer.


Kritiker-Umfrage der Zeitschrift OPERNWELT im Jahrbuch 2015

Bei der Kritiker-Umfrage im Jahrbuch 2015 der OPERNWELT erhielt Jochen Biganzoli für die Produktion TANNHÄUSER am Theater Bielefeld eine Nennungen in der Kategorie ‘beste Regie‘!


Autoren-Umfrage Deutsche Bühne 2015

Bei der Autoren-Umfrage der Zeitschrift DIE DEUTSCHE BÜHNE zur Spielzeit 2014/15 erhielt Jochen Biganzoli für die Produktion TANNHÄUSER am Theater Bielefeld eine Nennung in der Kategorie ,Herausragender Beitrag zur aktuellen Entwicklung der Oper‘!



VERDI UND WAGNER

(...) Jochen Biganzoli zeigt den Dogen Boccanegra als utopische Figur, weniger Korsar, eher ein Künstler, der Politik und Empathie zu vereinen versucht. Das Gegenbild zu ihm, den Künstler, der seine Umgebung ausnutzt und leersaugt, hat Jochen Biganzoli einen Abend zuvor in Bielefeld auf die Bühne gestellt, Tannhäuser. 

Wie er bei Verdi politisches Räderwerk bloßlegt, präpariert er bei Wagner den seelischen Urgrund der Protagonisten heraus. Was er dabei fand, zeigt er in sensibel erfundenen, höchst überraschenden Vorgängen und Bildern. (...)

Beide zufällig zeitlich korrespondierenden westfälischen Inszenierungen zeigen Jochen Biganzolis gesellschaftspolitisch-psychologisch genau analysierendes und somit erhellendes und gleichzeitig emotional bewegendes Musiktheater. (...)

DEUTSCHLANDFUNK, Musikjournal, 22.10.2015



„(…) Der Verdienst der Inszenierung besteht darin, Wagner auf die Schliche gekommen zu sein. Sie hat uns hinter die Fassade der Erhabenheit schauen lassen. Frenetischer Beifall, vereinzelte Buhrufe.“

NEUE WESTFÄLISCHE, 2. Juni 2015


„ (...) Jochen Biganzoli stößt in der neuen Tannhäuser-Inszenierung alle Helden oder Vorbilder vom Sockel. (...)

WESTFALEN BLATT, 2. Juni 2015


„(...) Bei Jochen Biganzoli, und das ist der entscheidende intellektuelle Vorzug seiner Bielefelder Inszenierung, geht die Sache auf, wird ohne religiöse Vernebelung nachvollziehbar, rettet den Sängerkrieg nicht nur als grandiose Musik, sondern als Stück zur Zeit in die Gegenwart. (...) 

Biganzoli vertreibt aber nicht nur mit so blitzgescheiten Einsichten wabernde Unschärfen. Er liefert mit dem Einzug der Gäste auch ein Beispiel so handfesten Humors, dass es dafür Szenenapplaus gibt. Hier machen sich nämlich das livrierte und von oben herab behandelte Bedienungspersonal und die bekopftuchten Putzfrauen im Hause des Landgrafen selbst einen Jux aus dem Einmarsch-Priborium - und plötzlich klingt das ganze Aufmarsch-Pathos tatsächlich wie ein Humtata im Bierzelt. (...)

Nach seinen hochpolitischen Meistersingern in Leipzig ist Biganzoli in Bielefeld ein erfrischend eigenwilliger und blitzgescheiter Tannhäuser gelungen. Ein paar Wagneropern gibt es ja zum Glück noch.“

ONLINE MUSIK MAGAZIN, 3. Juni 2015

„(...) Biganzoli erzählt diese aktuelle Geschichte über Außenseiter vor allem in den ersten beiden Akten absolut schlüssig und mit einer intensiven Personenführung, die sich an der Musik orientiert. (...)

Das Publikum geht mit wie selten in Ostwestfalen. Schon zur ersten Pause gibt es die ersten Buhrufe. Dagegen bricht es nach dem genial persiflierten Chor der Gäste in musikunterbrechenden Applaus aus. (...)

Biganzoli hat mit seiner sehenswerten Arbeit einen Nerv getroffen. Was kann man von einem Opernabend mehr erhoffen?“

OPERNNETZ, 2. Juni 2015

„Jochen Biganzoli gehört zu den interessantesten Regisseuren der mittleren Generation. In Leipzig hat er mit hochpolitischen „Meistersingern“ Furore gemacht, an der Sächsischen Staatsoper Dresden wird er 2016 mit „Mathis der Maler“ von Hindemith debütieren. (...)

Biganzoli baut so geschickt ein intellektuelles Spannungs-Crescendo auf, dass man sich in der zweiten Pause fragt, wo der drangsalierte rebellische Außenseiter wirklich hingeht. (...)

Die packende szenische Stringenz profitiert natürlich von einem höchst spielfreudigen und durchweg den stimmlichen Anforderungen der Partien gewachsenen Ensemble. (...)

Im Graben gelingt es Alexander Kalajdzic mit Verve und viel Sinn für die dramatischen Effekte, dieser faszinierend eigenwilligen Tannhäuser- Deutung ein sicheres musikalisches Fundament zu geben.“

DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN, 4. Juni 2015