JOCHEN BIGANZOLI   REGISSEUR

JAKOB LENZ von Wolfgang Rihm, THEATER BREMEN


Musikalische Leitung: Catherine Rückwardt

Bühne: Nikolaus Porz

Kostüme: Andrea Kanapee

Dramaturgie: Dietmar Schwarz, Silvia Armbruster



DAS ORCHESTER, APRIL 1996

Wie rätselhaft ist die verstörte, leidende menschliche Seele? Was taugen Theaterbilder in unserer bilderüberfluteten Welt, um die Rätselhaftigkeit zu beschreiben? (...) Jochen Biganzoli hat es an Phantasie nicht mangeln lassen, hat aus dem Fundus des einfallsreichen Regisseurs geschöpft. (...) Biganzoli brilliert aber auch mit Behutsamkeiten, die zwar gleichfalls den äußerlich-symbolistischen Aufwand verlangen, aber nicht äußerlich bleiben. So erhalten die Friedericke-Szenen ihre bedeutsame Gewichtigkeit. Zu den behutsamen Mitteln der Inszenierung zählen die der Mimik und der Gestik. Hier werden sensibel Sinnfäden ausgelegt. (...)



TAZ BREMEN, 20. NOVEMBER 1995

(...) Der junge Regisseur Jochen Biganzoli entschied sich in Bremen für ein sehr deutliches, aber auch zartes Verfahren. Er lässt realistisch, nicht stilisierend spielen, beachtet aber stets die Mehr- und Vielschichtigkeit der Ebenen. Außen- und Innenwelt, Wirklichkeit und (Wahn-) Vorstellung verschränken sich ständig. (...) Mit einfachen Mitteln gelingen Biganzoli immer wieder Momente, in denen das sehr private Schicksal des Lenz eine übergreifende Bedeutung erfährt.